Fürs Leben Lernen im LKW

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Projekt xStarters macht Station auf dem Taunus Campus
 
Auf dem Schulhof des Taunus-Campus steht ein mächtiger 40-Tonnen-Truck. Der weiße LKW mit den übergroßen, knallbunten Werbeaufdrucken liefert allerdings keine Waren nach Steinbach. Sein nach beiden Seiten aufgeklappter Sattelauflieger ist vielmehr ein mobiler Seminarraum. Vor seinem Eingang verbreiten einige ebenfalls knallbunte Liegestühle Freizeitfeeling. Doch im Inneren stecken gerade – an kleinen Gruppentischen sitzend - rund 15 Neuntklässler der Phorms die Nasen über einem so genannten „Design-Thinking“-Projekt zusammen.

„xStarters“ heißt das Programm, mit dem der Volkswagen-Konzern derzeit bundesweit auf Tour ist. In Zusammenarbeit mit den Schulen wollen die Wolfsburger möglichst viele Schülerinnen und Schüler von neunter Klasse und Oberstufe für den Prozess der Berufsorientierung motivieren und mobilisieren. Das Kennenlernen verschiedener Berufsfelder und Qualifikationen steht dabei ebenso im Fokus, wie die praktische Erprobung von Denk-, Entwicklungs- und Umsetzungsmethoden, die auch in einem Konzern angewandt werden oder das Trainieren von anderen Kompetenzen wie dem freiem Sprechen und dem Präsentieren.

Realitätsnahe Berufsorientierung

„Wir haben uns unter anderem deshalb um den mobilen Workshop beworben, weil bei uns der Politik- und ICT-Unterricht in der Jahrgangsstufe 9 auf einem dualen Konzept beruht“, sagt Heike Dittrich, Gymnasiallehrerin bei Phorms und Mitorganisatorin. „Wir wollen ganz bewusst praxisorientierte und experimentelle Lernphasen in das Curriculum integrieren, um gerade den Berufsorientierungsprozess unserer Schüler so realitätsnah wie möglich zu gestalten.“

Und Realitätsnähe wird im Rahmen des xStarter-Programms tatsächlich groß geschrieben: Die „Design-Thinking-Methode“ um die es an diesem Tag geht, ist in vielen nationalen und internationalen Unternehmen heute Standard. Die Schüler lernen dabei unter anderem, an Aufgaben kleinschrittig, arbeitsteilig und strukturiert heranzugehen. Auftretende Probleme wurden gemeinsam gelöst und Fehler dabei auch als positiv wahrgenommen: Man lernt aus ihnen!

Positives Schülerfeedback        
                
„Ich fand es toll zu sehen, wie wir in unserer Gruppe durch Brainstorming  schrittweise neue und kreative Denkprozesse in Gang setzen konnten“, sagt eine Schülerin. Neben einem Vorgeschmack auf die Arbeitswelt im Allgemeinen kam vor allem auch das Experimentieren mit Lego-Boost-Robotern bei den Workshop-Teilnehmern gut an, ebenso wie das Entwickeln eines eigenen Logos und einer Prototyp App.

Und: Als der LKW vom Hof rollt, ist das x-Starters-Projekt in Steinbach noch lange nicht vorbei: „Die Design-Thinking-Methoden werden unmittelbar in den PoWi-Unterricht einfließen und dabei von den Schülern weiter angewendet und gefestigt“, sagt Heike Dittrich. Konkret werden sie die Methodik als nächstes bei der Entwicklung für ihre Praktikums-Bewerbung nutzen können. Außerdem wird die Jahrgangsstufe 9 gemeinsam entscheiden, ob sie als Gruppe in der Schule oder außerhalb am anschließenden xStarters –Wettbewerb teilnimmt. Fortsetzen will Phorms die Zusammenarbeit mit dem x-Starters-Team auch mit einer Betriebsbesichtigung bei der Volkswagen AG in Wolfsburg noch in diesem Jahr.

(fun)